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Was ist eine Orthese?
Eine Orthese ist ein äusserlich am Körper angebrachtes orthopädisches Hilfsmittel, das Gelenke, Muskeln oder Knochen entlasten, stabilisieren oder richtigstellen soll und dabei deren Form und Funktion ergänzt. Zu den Orthesen zählen Schienen, Bandagen, Stützapparate, Mieder und Korsette. Sie können aus Kunststoffen, Metallen, Stoffen, Silikonen und anderen Materialien gefertigt werden. Häufige Orthesen sind etwa:
Für eine ideal passende Orthese berücksichtigt Ihr Arzt zusammen mit einem Orthopädietechniker Ihre individuellen Ansprüche. Zur Anwendung kommt dann entweder eine massgeschneiderte Orthese oder eine industriell gefertigte konfektionelle Orthesen. Letztere ist zwar in unterschiedlichen Grössen verfügbar, kann jedoch nur wenig angepasst werden.
Wann verwendet man eine Orthese?
Es gibt Orthesen für unterschiedliche Zielsetzungen:
Was macht man bei einer Orthese?
Ihr Arzt wird Sie hinsichtlich Ihrer Erkrankungen und Beschwerden gründlich untersuchen und mit Ihnen besprechen, inwieweit eine Orthese für Sie geeignet ist und welche Alternativen es gibt.
Bei individuell hergestellten Orthesen werden für eine optimale Passform zunächst Gipsabdrücke gefertigt. Hierbei orientiert sich ein Orthopädietechniker sowohl an den medizinischen Anforderungen als auch an der mechanischen Funktion und Wirkweise. Während Sie Ihr Arzt über Trageweise und -dauer informiert, übt der Orthopädietechniker mit Ihnen, wie Sie die Orthese richtig anlegen, tragen und pflegen. In regelmässigen Abständen wird überprüft, ob die Orthese ihre Funktion erfüllt und wie lange Sie sie noch tragen müssen.
Halskrause
Das Tragen einer Halskrause kann zum Beispiel erforderlich sein, wenn man sich ein Schleudertrauma oder einen Bruch der oberen Halswirbel zugezogen hat.
Knieorthese
Eine Orthese am Knie kann das Gelenk stabilisieren und entlasten. Was dann notwendig ist und was Sie beim Tragen einer solchen Orthese beachten müssen, l
Die grosse Produktpalette unterschiedlicher Knieorthesen macht deutlich, dass es eine Vielzahl an Verwendungszwecken (Indikationen) für dieses orthopädische Hilfsmittel gibt.
Elastische Kniebandagen erlauben die grösste Beweglichkeit und werden meist bei geringer Instabilität des Gelenks oder bei Entzündungen angewendet. Sie wirken hauptsächlich durch Druck und Wärme. Zur Therapie von Knieschmerzen werden oft Polster (Pelotte) eingearbeitet, die auf die Patellarsehne drücken – sogenannte Patellarsehnenbandagen.
Bei grösseren Instabilitäten kommt die Knieschiene zum Einsatz. Sie grenzt durch zusätzliche Bauteile wie Stabilisierungsstäbe aus Kunststoff die Beugung und Streckung des Knies und die Drehbewegung des Oberschenkels gegen den Unterschenkel ein oder fixiert das Gelenk vollständig. Typische Einsatzgebiete dieser Knieorthese sind Verletzungen von Bändern und Muskeln und die Versorgung des Knies nach Operationen.
Sport und andere Aktivitäten mit grossen Beschleunigungskräften oder unnatürlichen Bewegungen belasten das Kniegelenk. Schützend kann dann eine spezielle Sportorthese wirken.
Welche Risiken birgt eine Knieorthese?
Der durch die Orthese ausgeübte Druck kann die darunterliegende Haut und tieferes Gewebe verletzen. Eine erhöhte Gefahr, dass sich Blutgerinnsel (Thrombosegefahr) und Wassereinlagerungen (Ödeme) bilden, ergibt sich bei Ruhigstellung des Gelenks durch die Orthese. Das Knie und die umgebenden Bereiche sollten daher regelmässig vom Arzt untersucht werden.
Damit die Knieorthese korrekt sitzt und nicht verrutscht, ist die Wahl der richtigen Grösse entscheidend. Die Kniekehle darf nicht eingeschnürt werden.
Ihr Arzt wird Sie darüber informieren, wann und wie lange Sie die Knieorthese tragen müssen. Sollten Sie Schmerzen spüren, Ihr Bein stark anschwellen, sich kalt anfühlen oder blau oder weiss werden, suchen Sie bitte umgehend Ihren Arzt auf
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Die Wirbelsäule
Rückenschmerzen sind in Deutschland, genauso wie in anderen Industrieländern, keine Seltenheit. Rund dreiviertel aller Erwerbstätigen leiden, wie eine Studie der DAK 2018 untersuchte, an solchen Schmerzen. Nicht jedes Zwicken im Rücken bedarf zwangsläufig gleich eines Besuchs beim Arzt. Sind die Schmerzen jedoch auch nach einiger Zeit noch präsent und durch ihre Intensität schwer aushaltbar, wird spätestens dann der Besuch beim Facharzt fällig.
Die Wirbelsäule wird knöchern in 4 große Segmente unterteilt.
Die Halswirbelsäule (HWS) bildet sich aus den ersten 7 Wirbeln. Sie ist von seitlich betrachtet leicht in Richtung Bauch gekrümmt. Das wird in der Fachsprache Lordose genannt.
Die Brustwirbelsäule (BWS) bildet sich aus 12 Wirbeln. Seitlich betrachtet ragt sie in Richtung Rücken. Das nennt man Kyphose.
Die 5 gliedrige Lendenwirbelsäule (LWS) weist eine Krümmung in Richtung Bauch auf (-> Lordose).
Den Abschluss bilden die aus 8 -10 Wirbeln bestehenden, fusionierten Kreuz- und Steißwirbel. Sie ragen, genauso wie di BWS, in Richtung Rücken (-> Kyphose).
Konfektionierte Rumpforthesen
Diese Orthese dient zur Stabilisierung der Lendenwirbelsäule
Diese Orthesen schliessen die unteren Brustwirbel mit ein
mit Kunststoff Innenteil gut stabilisierend
Elastische Stäbe dienen zur Stabilisieren
Diese Orthese für den Rumpf bzw. Rücken kann im Alter bei Verkrümmungen (Artrose)der Wirbelsäule helfen.
Diagnosen : Die Degeneration Definition: Der Fachbegriff Degeneration beschreibt rein prinzipiell den Umstand eines voranschreitenden Alterungsprozesses des Körpers und den damit verbundenen langsamen Verfall von Geweben.
Der Bandscheibenvorfall (Bandscheibenprolaps) bezeichnet das (meist plötzliche) Austreten des Bandscheibenkerns aus seinem Faserring. Ursache dafür ist meist die degenerative Veränderung der Bandscheibe selbst. Im Alter nimmt die Elastizität des knorpeligen Bandscheibenringes ab, was dazu führen kann, dass dieser einreißt. Tritt Bandscheibengewebe aus diesem Riss aus, nimmt es den umliegenden Gewebestrukturen Platz weg. Zu diesen zählen das Rückenmark und die abführenden Nervenstränge. Tritt die Situation ein, dass Bandscheibengewebe auf eine Nervenwurzel oder das Rückenmark drückt, ist das die Ursache für den empfundenen Schmerz des Patienten.
Die Spinale Stenose Das Fachwort Spinalkanalstenose ist die Bezeichnung für eine Verengung des Wirbelsäulenkanals. Sie ist eine der häufigen Erkrankungen des älteren Menschen und tritt selten vor dem 60 Lebensjahr auf.
Die Facettengelenksarthrose Die Facettengelenksarthrose (auch Spondylarthrose genannt) bezeichnet einen degenerativen Vorgang im Bereich der Gelenkfortsätze
Skoliose, Osteoporose und Frakturen
Die Skoliose ist eine angeborene Fehlstellung der Wirbelsäule.
Frakturen Die häufigste, mit in Osteoporose in Zusammenhang stehende, Fraktur ist die sogenannte Wirbelkörperfraktur. Circa 25 % der über 70-jährigen Frauen sind davon betroffen.
Sprunggelenkorthesen
Vor allem Sportverletzungen wie Bänderrisse oder Achillessehnenentzündungen erzwingen häufig das Tragen einer Orthese. Das Sprunggelenk und ein Teil des Unterschenkels werden dabei von einer u-förmigen Sprunggelenkorthese umfasst, die mit Klettverschlüssen befestigt wird. Dadurch wird eine Stabilisierung bei gleichzeitig nur mässig eingeschränkter Bewegungsfreiheit gewährleistet, sodass das Sprunggelenk trainiert werden kann.
Malleo Sprint
Sicherheit plus Tragekomfort - Bei chronischen Instabilitäten
Nach akuten Sprunggelenksverletzungen oder bei chronischen Instabilitäten stabilisiert die moderne Aktivorthese Ihr Sprunggelenk sicher. Sie sind jedoch weiterhin in der Lage, Ihren Fuss nach oben oder unten zu beugen. So sind Sie beim Gehen oder beim Sport nicht in Ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Für einen angenehmen Tragekomfort sorgen die exzellente anatomische Passform, eine komfortable Polsterung und das luftdurchlässige, hautfreundliche Material.
Fussorthese
Vor allem bei Fussfehlstellungen unterstützt eine Orthese Fuss und Zehen beim korrekten Laufen. Eine physiotherapeutische Behandlung ersetzt sie allerdings nicht. Ein besonderer Fall ist die Therapie des Klumpfusses - einer angeborenen Fussfehlstellung, bei der zusätzlich zu speziellen Gipsverbänden Orthesen eingesetzt werden.
Handgelenkorthese
Verletzungen oder Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Hand sind ein weites Einsatzfeld für Orthesen. Handgelenk und Fingergelenke sollten dabei nur so lange wie nötig ruhiggestellt werden, da sich bereits nach kürzester Zeit die Gelenke versteifen können und die Beweglichkeit eingeschränkt wird. Deshalb wird eine Handgelenkorthese in der sogenannten Intrinsic-Plus-Stellung angepasst und angelegt. Dabei kippt das Handgelenk leicht Richtung Handrücken, während die Fingergelenke in Richtung Handinnenseite gebeugt werden. Mit Schienen oder einem Einschluss des Daumens lässt sich eine zusätzliche Stabilisierung erzielen.
Speziell beim Karpaltunnelsyndrom – einer Einengung des Medianusnervs, mit Taubheitsgefühlen und Schmerzen in der Hand – kann eine Handgelenkorthese die Überlastung mindern.
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Finger- Handorthese
Aufgrund der Komplexität und Grösse der Fingergelenke werden Fingerorthesen meist individuell angefertigt. Sie können die Gelenke ruhigstellen oder deren Beweglichkeit verbessern.
Ellenbogenorthese
Vor allem bei Entzündungen werden Ellenbogenorthesen eingesetzt, um Muskeln, Sehnen und deren Ansätze zu schonen. Die Orthese reduziert zum einen das Ausmass von Bewegungen im Ellenbogengelenk oder aber gewährleistet durch Federmechanismen kontrolliertes Beugen und Strecken des Gelenks
Welche Risiken birgt eine Orthese?
Je nach Einsatzgebiet kann es beim Tragen einer Orthese zu unterschiedlichen Beschwerden kommen:
Was muss ich bei einer Orthese beachten?
Das korrekte Anlegen Ihrer Orthese sollten Sie gut beherrschen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Orthopädietechniker den Umgang genau zeigen und fragen Sie bei Unklarheiten nach. Die Orthese darf keine Schmerzen verursachen oder Taubheitsgefühle und Kribbeln hervorrufen. Auch Rötungen der Haut oder eine Blau- oder Weissfärbung von Körperteilen sind Warnsignale, die Sie rasch mit Ihrem Arzt besprechen sollten. Die Passform und Funktionalität von Orthesen sollten in regelmässigen Abständen überprüft werden. Reinigen Sie die Orthese mit Wasser oder desinfizieren Sie sie mit speziellen Sprays, das verlängert ihre Lebensdauer.
Autoren- & Quelleninformationen
Wissenschaftliche Standards:
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.
Autor:
Valeria Dahm : Valeria Dahm ist freie Autorin in der NetDoktor-Medizinredaktion.